Gattung | Gemälde |
Material | Öl auf Leinwand |
Maße | 79,5 x 57 cm |
Signatur | signiert unten links: George Mosson – datiert unten rechts: 1898 |
Restauriert mit Unterstützung der Ernst von Siemens Kunststiftung
Forschungsstand
Die Provenienz ist ungeklärt und wird weiter erforscht.
„Mosson hat sich ein junges und empfindungsfrohes Auge bewahrt, das nicht müde wird, die farbigen Reize der so veränderlichen Blume immer wieder von neuem in locker und frisch gemalten Bildern festzuhalten.“
in: Die Weltkunst, Jahrgang V, Nr. 12, 22. März 1931, S. 16
Blumenstillleben machten George Mosson (1851 – 1933) schon vor dem Ersten Weltkrieg bekannt. Wie viele dieser farbenprächtigen Motive er zeitlebens schuf, ist nicht dokumentiert. Die Titel der erhaltenen Werke sind zudem meist beschreibend; welche Mosson selbst wählte, ist kaum belegt.
2005 wurde das Gemälde als „Weiße Schneeballen und gelbe Narzissen in Porzellanvase“ im Auktionshaus Leo Spik am Kurfürstendamm verkauft. Mehr als einhundert Jahre zuvor war das Werk in Mossons Atelier in einem Gartenhaus der Königin-Augusta-Straße, heute Reichpietschufer, entstanden. Nur einen Steinwurf entfernt wurde es 1902 wahrscheinlich das erste Mal ausgestellt: Paul Cassirer (1871–1926) veranstaltete in seinem Kunstsalon in der Viktoriastraße 35 eine Gruppenausstellung. In einer Besprechung des Kritikers Max Osborn (1870–1946) wird ein „Blumenstück“ von Mosson mit dem Titel „Schneeballen“ erwähnt. 1906 zeigt der renommierte Kunstsalon noch einmal ein so benanntes Werk des Künstlers. Aus Recherchen zum Kunstsalon Paul Cassirer geht hervor, dass es sich beide Male um das heute als „Weiße Schneeballen und gelbe Narzissen“ bezeichnete Gemälde handelt. Nach diesen ersten Präsentationen verliert sich die Spur.
In den bislang bekannten Katalogen zu Auktionen, die vor 1945 im deutschsprachigen Raum stattgefunden haben, ist kein Gemälde mit dem Titel „Schneeballen“ aufgeführt. Ob es 1923, zu Beginn der Hyperinflation, von einem Frankfurter Auktionshaus als „Blumenstilleben. In weißer Urnenvase ein Strauß bunter Feldblumen. Dunkler Hintergrund“ angeboten wurde, lässt sich weder bestätigen noch widerlegen.
So werden die zum Teil freundschaftlichen Kontakte des Malers zu Berliner Galeristen zum wichtigen Ansatzpunkt der andauernden Recherchen. Neben Paul Cassirer zeigte 1906 etwa die Galerie Eduard Schulte, Unter den Linden, Arbeiten von Mosson, ab 1923 die Galerie Ferdinand Möller in der Potsdamer Straße, 1924 die Galerie Casper am Kurfürstendamm und 1931 die Galerie Neumann-Nierendorf in der Königin-Augusta-Straße. Doch lassen sich noch Papiere dazu auffinden? Welche Erkenntnisse ergäben sich, wenn „Schneeballen“ darin zu finden wäre?