Gattung | Gemälde |
Material | Öl auf Leinwand |
Maße | 85 x 101 cm |
Signatur | signiert unten rechts: Rösler |
Restauriert mit Unterstützung der Ernst von Siemens Kunststiftung
Forschungsstand
Die Provenienz ist geklärt und unbedenklich. Das Werk gilt nicht als NS-verfolgungsbedingt entzogenes Kulturgut.
Das Ende einer vielversprechenden Karriere
„Der Krieg hat eine neue, die schwerste Lücke in die Reihe der jungen Berliner Maler gerissen. (…) Noch ist in frischer Erinnerung jene Ausstellung der Berliner Sezession, auf der eine große, frühlingshelle Landschaft den Namen des jugendlichen Künstlers weiten Kreisen bekannt machte. (…) Rösler war eine lyrisch veranlagte Natur. Er suchte in der Landschaft die zarten Stimmungen, er ging den spröden Reizen der Vorstadtstraßen, der kahlen Felder und kaum belaubten Bäume im kalten Licht der Spätwintertage nach, und er fand hier in der Nähe von Berlin, in einem westlichen Vorort, in dem er sich dauernd ansässig gemacht hatte, die Motive, die seinem Temperament am reinsten angemessen waren.“
Waldemar Rösler †, in: Kunstchronik, Neue Folge, 28. Jahrgang, 1916/17, Nr. 14 vom 1. Januar 1917, S. 134.
Am 14. Dezember 1916 beging Waldemar Rösler als Offizier im Ersten Weltkrieg Suizid. Er wurde nur 34 Jahre alt. Max Beckmann publizierte im Februar 1917 einen Nachruf auf den Maler-Kollegen. Die Galerie Ferdinand Möller zeigte seine Werke in ihrer Eröffnungsausstellung in Breslau, und die Berliner Galerie Paul Cassirer richtete ihm eine Gedächtnisausstellung mit etwa 60 Gemälden aus. Seit 1909 war Rösler Mitglied und seit 1911 im Vorstand der Berliner Secession, der auch Max Slevogt (1868–1932), Lovis Corinth (1858–1925) und Max Liebermann (1847–1935) angehörten. Der Künstler hatte eine vielversprechende Karriere vor sich.

1911 gehörte Waldemar Rösler der Jury der Berliner Secessionsausstellung an. V.l.n.r.: Karl Walser, Waldemar Rösler, Ernst Barlach, Lovis Corinth, August Kraus, Hans Baluschek, George Mosson, Konrad von Kardorff und Robert Breyer
Die Jury der Berliner Secessionsausstellung von 1911
© Bundesarchiv, Bild 183-1985-0614-502 / Fotograf(in):o. Ang.
Möglicherweise ein Hinweis auf die Galerie Ferdinand Möller: Die Bleistiftnotiz „G.F.M. [unleserlich 195] 3 Gemälde“
Rösler bevorzugte Landschaftsdarstellungen, auch wenn sein Œuvre ebenso Gruppenporträts und Stillleben umfasst. Seine lichtdurchfluteten Darstellungen sind geprägt von einer impressionistischen Malweise, so auch „Landschaft mit Akazien“. Obwohl Röslers Malerei gerade in den Sujets für seine Zeit nur moderat modern anmutet, galt seine Kunst im Nationalsozialismus als „entartet“. Drei seiner Gemälde wurden 1937 in verschiedenen deutschen Museen beschlagnahmt.
Etwa 200 Gemälde von Waldemar Rösler wurden auf Gut Schildeck, dem Geburtshaus seiner Ehefrau Oda Hardt (1880–1965) in Ostpreußen bei Kriegsende zerstört. „Landschaft mit Akazien“ blieb im Familienbesitz erhalten und wurde 1984 von der Tochter der Künstlers, Louise Rösler, erworben.