„In Abwesenheit“ basiert auf neueren Arbeiten von Alicja Kwade, die sich im weiteren Sinn als Selbstporträts lesen lassen. Die Künstlerin geht der Frage nach, wie sich der Mensch und seine physische Präsenz im Raum auf Grundlage unterschiedlicher methodischer Betrachtungen beschreiben lassen.
Die Arbeit „Selbstporträt“ zeigt 24 Glasampullen, die in Reinform die chemischen Elemente enthalten, aus denen der menschliche Körper besteht. Eine raumgreifende Installation basiert auf dem vollständig ausgelesenen Genom der Künstlerin, ausgedruckt auf 314.000 Seiten Papier. Auch eine Gruppe von mehreren Bronzestelen thematisiert das menschliche Erbgut im digitalen Zeitalter. Die Künstlerin hat dafür zahlreiche Smartphones versetzt übereinander zu einer Doppelhelix gestapelt.
Die zentrale Arbeit bezieht sich auf die physische Verortung des Menschen in Zeit und Raum: Ein schwarzer Stahlring befindet sich im Zentrum der Halle und reicht bis unter die Decke. An ihm sind 24 Lautsprecher montiert, über die der Herzschlag der Künstlerin in den Ausstellungsraum übertragen wird.
Die Ausstellung wurde 2019 konzipiert und sollte ursprünglich im Frühjahr 2020 gezeigt werden. Aufgrund der Corona-Pandemie wurde die Eröffnung auf Herbst 2021 verschoben.