Einige sind schockiert, andere angeekelt, mancher reagiert verwirrt und die meisten gleichgültig, selten jedoch ist der Umgang mit den Obdachlosen respektvoll.
Die Kunst hat sich bisher diesem Problem nur selten angenommen, zu groß sind die Hemmschwellen und Ängste. Auch mangelnde Absatzmöglichkeiten für eine derart sozialkritische Kunst und die Gefahr des Vorwurfs der Beschönigung oder einer mangelnden Ästhetik sind sicherlich mit Schuld an dieser Situation.
Die Ausstellung "Architektur der Obdachlosigkeit" entstand zum 10-jährigen Jubiläum der Straßenzeitung BISS und zeigte Arbeiten von sieben international renommierten Fotografen, die sich trotz aller Hindernisse auf dieses unsichere Terrain vorgewagt haben und welche künstlerischen Positionen sie zu dem Thema Obdachlosigkeit beziehen.
Die Fotografen Boris Mikhailov, Ulrike Myrzik/Manfred Jarisch, Dayanita Singh, Wolfgang Tillmans, John Vink und Wolfgang Bellwinkel wurden von der Straßenzeitschrift BISS eingeladen, über die Problematik der Wohnsitzlosen zu arbeiten.
Die Ausstellung zeigt nicht nur das soziale Elend und die Armut, sondern auch die Kreativität und die Improvisationsfähigkeit, die von Obdachlosen entwickelt wird, um in ihrer Situation zu überleben.