Rückblick

Architektur der Obdachlosigkeit

BISS zu Gast in der Berlinischen Galerie
Obdachlosigkeit ist seit vielen Jahren ein weltweites Problem der modernen Gesellschaften. Mehr und mehr prägen die haus- und heimatlosen Menschen auch das Bild unserer Städte, doch die Wahrnehmung dieses Problems variiert von Mensch zu Mensch.

Einige sind schockiert, andere angeekelt, mancher reagiert verwirrt und die meisten gleichgültig, selten jedoch ist der Umgang mit den Obdachlosen respektvoll.
Die Kunst hat sich bisher diesem Problem nur selten angenommen, zu groß sind die Hemmschwellen und Ängste. Auch mangelnde Absatzmöglichkeiten für eine derart sozialkritische Kunst und die Gefahr des Vorwurfs der Beschönigung oder einer mangelnden Ästhetik sind sicherlich mit Schuld an dieser Situation.
Die Ausstellung "Architektur der Obdachlosigkeit" entstand zum 10-jährigen Jubiläum der Straßenzeitung BISS und zeigte Arbeiten von sieben international renommierten Fotografen, die sich trotz aller Hindernisse auf dieses unsichere Terrain vorgewagt haben und welche künstlerischen Positionen sie zu dem Thema Obdachlosigkeit beziehen.

Die Fotografen Boris Mikhailov, Ulrike Myrzik/Manfred Jarisch, Dayanita Singh, Wolfgang Tillmans, John Vink und Wolfgang Bellwinkel wurden von der Straßenzeitschrift BISS eingeladen, über die Problematik der Wohnsitzlosen zu arbeiten.

Die Ausstellung zeigt nicht nur das soziale Elend und die Armut, sondern auch die Kreativität und die Improvisationsfähigkeit, die von Obdachlosen entwickelt wird, um in ihrer Situation zu überleben.