Moderne in Berlin
Höhepunkt der Präsentation ist das eindringliche Porträt des Industriellen, Kunstsammlers und späteen Politikers Walther Rathenau, das der Norweger Edvard Munch 1907 in Berlin geschaffen hat. Mit Munchs Ankunft in der Reichshauptstadt begann 1892 die Moderne in Berlin. Seine Ausstellung im Verein Berliner Künstler wurde nach wenigen Tagen geschlossen, weil konservative Mitglieder aufs Schärfste gegen seine neuartige Malerei protestierten. Im selben Jahr hatten sich fortschrittliche Kunstschaffende, darunter Max Liebermann und Walter Leistikow, zur „Vereinigung der XI“ zusammengeschlossen, um dem Berliner Publikum die neuesten Tendenzen deutscher Kunst nahezubringen. Auch die Ausstellungen dieser ersten modernen Künstler*innengruppe wurden als Affront gegen den konservativen Kunstgeschmack zur Zeit Kaiser Wilhelms II. empfunden. Aus der „Vereinigung der XI“ ging 1898/99 die „Berliner Secession“ hervor. An deren Ausstellungen nahm in der Folge unter anderem auch Munch regelmäßig teil.