In ihrer Begründung nennt die Jurorin den Preisträger einen „im Spannungsfeld von Kunst, Technik und Forschung arbeitenden Künstler“„Selbst ausgebildeter Architekt“ , – so Nike Wagner – „ prägte er in den späten sechziger Jahren das Konzept einer "Ton:Raum“-Architektur, einer durch Klangbewegungen entstehenden, sinnlich-akustisch erlebbaren Architektur und entwickelte dieses Konzept in immer neuen Objekten, Skulpturen, Architekturen und urbanen Gestaltungen weiter. Er gilt als Pionier und zählt zu den international profiliertesten Künstlern auf diesem neuen Gebiet der Kunst. Parallel zu seinem künstlerischen Schaffen hat Bernhard Leitner außerordentliche Verdienste auf dem Gebiet der Kunstvermittlung.“ Er ist Begründer der „Urban Design: Humanistic Studies“ an der New York University und lehrt seit 1987 als ordentlicher Professor an der Universität für Angewandte Kunst in Wien. „Leitners Fähigkeit des ästhetischen Sehens, verbunden mit seinem historisch geschulten Blick, hat ihn zusätzlich auf die Schiene der Entdeckungen und Ausgrabungen geschickt.
1966 hat er den Wiener Kinetismus wiederentdeckt – den völlig vergessenen, einzig bedeutenden österreichischen Beitrag zur internationalen Moderne – und dessen Renaissance entschieden vorangetrieben. Legendär geworden ist Bernhard Leitner mit seiner Rettung des Wittgenstein-Hauses in Wien vor dem geplanten Abbruch. In zwei Publikationen (1973 und 2000) hat er Wittgensteins Architektur nicht mehr als „gebaute Philosophie“ gelesen, sondern als ästhetisches Phänomen eigenwilliger Prägung nachgewiesen.“ (Nike Wagner)
Die Preisverleihung an Bernhard Leitner fand an Eberhard Roters Geburtstag, am 15. Februar 2007 in der Berlinischen Galerie statt.