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Rückblick

Christine
Streuli

Fred-Thieler-Preis 2017

Der Fred-Thieler-Preis für Malerei geht 2017 an Christine Streuli. Sie erhält die Auszeichnung für ihren kalkulierten und zugleich grell übersteigerten Umgang mit den Ausdrucksformen der Malerei. Für die Präsentation in der Berlinischen Galerie kombiniert sie Arbeiten ihrer neuen Werkserie warpaintings mit frühen, erstmals gezeigten Collagen.

Die Künstlerin experimentiert mit der Strahlkraft von Farben, Mustern und Zeichen. Fragmentierte malerische Gesten verbinden sich dabei mit großflächigen ornamentalen Strukturen sowie Zitaten aus Werbeästhetik oder Pop-Art zu neuen überraschenden Bildinszenierungen. Nicht selten sprengen ihre Arbeiten das klassische Bildformat, gehen über den Bildrahmen hinweg und dehnen sich in den Raum aus.

In der Ausstellung zeigt Christine Streuli Arbeiten aus ihrer neuen Werkserie "warpaintings". Ein zentrales Thema dieser seit 2016 entstehenden Arbeiten ist die künstlerische Auseinandersetzung mit militärischen Tarnmustern. Die großformatigen Gemälde werden in der Ausstellung kombiniert mit frühen Collagen und Fotoübermalungen, die während ihrer Aufenthalte in New York und Kairo 2002 und 2003 entstanden. Sie beruhen auf Zeitungsfotos aus Berichten über die Kriegseinsätze der USA in Afghanistan und im Irak, die Christine Streuli mit Signalfarben manipuliert und inhaltlich neu interpretiert.

Die 1975 in der Schweiz geborene und heute in Berlin lebende Künstlerin studierte an der Hochschule für Gestaltung und Kunst in Zürich und an der Universität der Künste Berlin bei Bernd Koberling. 2007 bespielte sie den Schweizer Pavillon auf der Biennale in Venedig. Seit 2015 lehrt sie als Gastprofessorin an der Universität der Künste Berlin.

Der Jury gehörten an: Valérie Favre (Künstlerin), Katharina Grosse (Künstlerin), Udo Kittelmann (Direktor Nationalgalerie Berlin), Thomas Köhler (Direktor Berlinische Galerie) und Gerwald Rockenschaub (Künstler)

Preisträger 1992 bis 2015: Eugen Schönebeck, Peter Bömmels, Lothar Böhme, Andreas Brandt, Reinhardt Pods, Jan Kotík, K. H. Hödicke, Walter Libuda, A. K. Dolven, Peter Herrmann, Marwan, Katharine Grosse, Cornelia Schleime, Günter Umberg, Bernd Koberling, Gerwald Rockenschaub, Pia Fries, Bernard Frize, Sergej Jensen, Bernhard Martin