Ausgestellte Werke
Selbstporträts ziehen sich durch das gesamte Werk von Conrad Felixmüller und verdeutlichen seine künstlerische Entwicklung von einer expressiven Bildsprache hin zu klaren Formen. Ab Mitte der 1920er Jahre fertigte Felixmüller zudem viele repräsentative Bildnisse von Intellektuellen und Sammler*innen wie Carl Sternheim oder Max Liebermann an. Diese großen Porträtholzschnitte gelten als Höhepunkte seines druckgrafischen Werks.
1920 wurde Felixmüller der Sächsische Staatspreis verliehen, der in der Regel mit einem zweijährigen Aufenthalt in Rom verbunden war. Der Künstler nutzte das Stipendium jedoch alternativ für einen längeren Aufenthalt im Arbeitermilieu im Ruhrgebiet. Die dort entstandenen sozialkritischen Bilder, von denen einige in der Ausstellung zu sehen sind, veranschaulichen die teils prekären Arbeits- und Lebensbedingungen des Proletariats.
Ein weiterer Teil der Ausstellung widmet sich den Landschafts- und Stadtansichten. Nachdem die Berliner Atelierwohnung des Künstlers 1944 zerbombt wurde, zog er nach Tautenhain in die sächsische Provinz. Felixmüller interessierte sich sehr für das ländliche Leben und die der Dorfbewohner*innen und hielt dieses in vielen Druckgrafiken fest. 1961 kam er nach Berlin und widmete sich in den letzten Schaffensjahren vermehrt urbanen Motiven.