Das Zentrum der Ausstellung bildeten sechs neue großformatige Gemälde von Georg Baselitz. Baselitz schuf die erstmals auf der Biennale präsentierten Bilder eigens als Hommage an den großen italienischen Maler. Der Berlinischen Galerie ist es nun kurzfristig gelungen, die bereits an ausländische Sammler verkauften Arbeiten von Baselitz nach Berlin zu holen und im Rahmen der Vedova-Retrospektive erstmals in Deutschland zu zeigen.
Baselitz und Vedova verband nicht nur eine langjährige intensive Freundschaft, sondern auch die gegenseitige Wertschätzung des künstlerischen Ansatzes. Bereits 1957 kaufte Baselitz über die Galerie Springer, die beide Maler vertrat
und 1957 die erste Einzelausstellung von Vedova in Berlin präsentierte, ein Werk des italienischen Malers. Baselitz selbst sagt über Vedova:
"Wir sagen, mit Missverständnissen muss man leben, wir haben gut so zusammen gelebt. Ich kaufte von Emilio ein Bild, das "Universalische Manifest" von 1957 bei Rudolf Springer als Dokument, mein erster Blick durch das Westfenster in Berlin damals, ein Bild abstrakt, auch begründet (Piranesi) und vehement, zum verlieben. In Bezug auf dieses Bild mußte ich mir immer anhören, Franz Kline sei besser, ist er aber nicht! Emilio liebte den Sprung aus dem Hinterhalt, er war Partisan, er liebte die Revolution, die große Geste, den Expressionismus und mich. Ich bin nun aber kein Expressionist, ich verachte die Revolution, wir bringen höchstens Bilder zustande, auch gute darunter. Ich lachte dann über ihn und er schaute mich ratlos an, Annabianca verstand alles besser."