Statt dem gängigen Aufnahmekodex zu folgen, schafft sie in ihrem Atelier eine Atmosphäre, die es ermöglicht, die Abhängigkeits- und Machtverhältnisse durchsichtig zu machen, die während einer Porträtsitzung zwischen Fotograf und Modell entstehen. Ihre Fotos entwickelte sie aus einer Verweigerungshaltung gegenüber der konventionellen Porträtfotografie, die vornehmlich auf Repräsentation und Selbstdarstellung angelegt ist. In ihrer Beiläufigkeit und Sperrigkeit provozieren die Porträts ein Nachdenken darüber, wie weit man einem Menschen überhaupt nahe kommen und seine Persönlichkeit erfassen kann.
Im zweiten Teil der Ausstellung wird ihre 2003/04 in Berlin entstandene Serie IM GARTEN gezeigt. Diese mutet an wie ein Spaziergang durch die Stadt, bei dem über parallele Strukturen in Natur und Kultur nachgedacht wird.
Heidi Specker gehört zu den wichtigen Vertreterinnen zeitgenössischer Fotografie. Die Ausstellung in der Berlinischen Galerie ist ihr erster großer Einzel-Auftritt in einem Museum.