Johanna Bruckner beschäftigt sich in ihren Arbeiten mit dem Verhältnis von Körpern und neuen Technologien. Dabei geht es ihr zum einen um eine kritische Auseinandersetzung mit der zunehmenden ökonomischen Verwertung unserer Körper durch neue Technologien, etwa im Rahmen von Big Data. Zum anderen interessiert sie, inwiefern Technologien mit unseren Körpern interagieren, als Prothesen dienen oder aber mit ihnen zu neuen, posthumanen Daseinsformen verschmelzen können. Insbesondere das daraus resultierende utopische Potenzial und die Möglichkeiten des Widerstands gegen bestehende gesellschaftliche Strukturen stehen im Zentrum ihrer Videoarbeiten. Dabei knüpft sie unter anderem an Theorien der amerikanischen Physikerin und Philosophin Karen Barad an, die die Materie auf ihrer molekularen Ebene als „queer“, das heißt permanent performativ versteht. Auch Bruckner zeigt Körper als queere, also fluide Materie, die im permanenten Wandel begriffen und damit nicht vollständig einnehm- und verwertbar ist.