Der Grafiker und Maler KP (= Klaus Peter) Brehmer (1938 – 1997) wurde in den 1960er-Jahren durch seine Auseinandersetzungen mit Bildern aus Werbung oder Illustrierten sowie für seine präzisen politischen Diagramme bekannt. Gemeinsam mit Konrad Lueg, Sigmar Polke, Gerhard Richter, K.H. Hödicke und Wolf Vostell stellte er 1964 unter dem Namen „Kapitalistischer Realismus“ in der Galerie René Block in Berlin aus. Brehmer selbst bezeichnete seine politische Kunst als „Trivialgrafik“ oder auch „Sichtagitation“. Vor allem mit seinen Montagen von Druckvorlagen für Zeitschriften, sogenannten Fotoklischees, hat Brehmer eine spezielle Version deutscher Pop Art geschaffen. Als Reprotechniker ausgebildet, studierte er 1959 – 61 an der Werkkunstschule Krefeld und 1961 – 63 an der Kunstakademie Düsseldorf. Zweieinhalb Jahrzehnte (1971 – 97) war KP Brehmer Professor an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg. In jüngster Zeit haben Einzelausstellungen in Berlin und London sowie die Retrospektive von 2019/20 mit mehreren Stationen (Nürnberg, Hamburg, Den Haag und Istanbul) das Gesamtwerk Brehmers gewürdigt und in die Diskussion um politische Kunst heute eingebracht.