Doch beim fotografischen Abzug, wo für Fotografen die Arbeit endet, beginnt für sie der zweite Schritt der Auseinandersetzung mit Berlin. Entgegen der gegenwärtig üblichen digitalen Bearbeitung beginnt sie die Fotografien zu zerschneiden und baut aus ihnen zusammen mit buntem Seidenpapier und glänzender Folie Modelle. Diese fragilen Modelle werden fotografiert und die neuen Fotografien wieder in die Modelle integriert: Neue, komplexere Modelle entstehen. Die entstehenden Räume sind verschachtelte, ineinandergreifende, barocke Phantasien. Es ist ihr ganz eigenes, barockes Berlin, in das sie den Betrachter einlädt. Dieser verliert sich nicht nur in den Fotografien und in den aus ihnen zusammengebauten Rauminstallationen, sondern beginnt auch, sich generell mit der Frage nach der Wahrnehmung des Raums zu beschäftigen.
Künstlergespräch Susa Templin im Gespräch mit Ulrich Domröse und Katharina Raab am Freitag, 17. November 2006 um 16.30 Uhr.