Susanne Mahlmeister (1952 – 2000 Berlin) studiert von 1970 bis 1979 an der Hochschule der Bildenden Künste Berlin bei Prof. Dietmar Lemke und Prof. Raimund Girke. Anschließend verbringt sie ein Jahr als Stipendiatin des DAAD in New York, wo sie an der School of Visual Arts unter anderem bei Joseph Kosuth und Carter Ratcliff studiert. 1984 arbeitet sie ein weiteres Jahr in New York im Rahmen des P.S.1 Stipendiums der Stadt Berlin. Die amerikanische Minimal und Conceptual Art sind seither wichtige Anregungen für ihre Arbeit.
Mit der Minimal Art haben Mahlmeisters Arbeiten die Reduktion der Form auf elementare Bausteine gemeinsam, doch besitzen sie darüber hinaus eine mathematische Konsequenz. Der Ausgangspunkt ihrer Arbeit ist konzeptuell. Im Kern steht die Idee „das Maß durch die Form darzustellen“. So auch in „Tao, oder drei Quadratmeter“, der konzeptionellen Deklination eines Quadratmeters als Quadrat, Kreis und Dreieck. Das Maß ist festgelegt, die Form hingegen wandelbar. Auch die sechzehnteilige Arbeit „Winkel“ ist eine formale Paraphrase eines festgelegten Themas, hier von dem Verhältnis zweier Farben und Flächen zueinander im Raum.
Solche Grunderfahrungen sind als Basis auch für Mahlmeisters „Geometrie der Städte“ in Gestalt der „Monumente“ maßgeblich. Aus Stadtplänen von Barcelona, Berlin, Istanbul, Madrid, Mailand, New York und Paris löst sie den Grundriss prominenter Gebäude als abstrakte Gestalt heraus, um sie anschließend in starker Vergrößerung und Farbigkeit über die graue Struktur des Stadtplans zu legen.
Bei Mahlmeisters Untersuchungen handelt es sich um experimentelle Reihen zu Maß, Form und Raum. Die Maßeinheit als genormte Grundlage, auf der ein Teil unserer Kultur beruht, gehört zu den zentralen Themen in ihrem Werk.