Die 20 Fotogravüren der Mappe „The Russian Ending“ gehen auf alte Fotopostkarten zurück. Sie zeigen historische Ereignisse, Katastrophen, Unglücks- und Trauerfälle. In die Bilder hat Tacita Dean Regieanweisungen hinein geschrieben. Die Fotografien von realen Orten und Ereignissen werden dadurch in Entwürfe für die jeweils letzte Szene imaginärer Filme verwandelt. Durch die konzeptuelle Verbindung von Bild und Wort werden die Grenzen zwischen Fotografie und Film, Vergangenheit und Gegenwart, Tatsächlichem und Erfundenem aufgelöst. Komplexe Zusammenhänge zwischen den verschiedenen Medien und Zeiten, zwischen Dokumentation und Fiktion werden fassbar. Der Titel der Mappe greift einen Begriff der frühen Stummfilmzeit auf. Damals wurden für den Export westeuropäischer Filme zwei Fassungen hergestellt. Während für den amerikanischen Markt ein optimistischer Schluss üblich war, endete die für Russland bestimmte Filmversion tragisch: The Russian Ending.