Wie kann das Kunstmuseum ein inklusiver, barrierefreier Ort werden? Seit Frühjahr 2015 nähert sich die Berlinische Galerie in enger Kooperation mit dem Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV) dieser Frage.
Ziel des Projekts ist es, die Dauerausstellung „Kunst in Berlin 1880–1980“ für blinde und seheingeschränkte Besucher*innen zugänglich zu machen und ein Kunsterlebnis mit mehreren Sinnen zu ermöglichen. Im Vordergrund steht der gemeinsame Lernprozess: Wie muss ein Tastmodell von einem Kunstwerk beschaffen sein, damit blinde Besucher*innen es optimal nutzen können? Welche Technologie eignet sich, um Informationen zu den Kunstwerken aufzubereiten – für blinde Besucher*innen, für sehende und für gehörlose, auf dem eigenen Smartphone oder als Audioguide? Wie müssen Orientierungshilfen und Leitsysteme gestaltet sein, damit Besucher*innen mit Seheinschränkung eigenständig ihren Weg durch das Museum finden?
Richtlinien und Empfehlungen für die Entwicklung von barrierefreien Maßnahmen sollen gemeinsam entwickelt und künftig auch anderen Museen und Kultureinrichtungen zur Verfügung gestellt werden. Die Kooperationspartner verstehen ihre Initiative in diesem Projekt ausdrücklich als inklusiven Ansatz: Die Maßnahmen sollen so konzipiert werden, dass sie möglichst vielen Museumsbesuchern neue Zugänge zum Kulturerlebnis eröffnen.
Das Projekt ist eine Kooperation der Berlinischen Galerie, Landesmuseum für Moderne Kunst, Fotografie und Architektur, mit dem Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband e.V., mit freundlicher Unterstützung der Senatsverwaltung für Kultur und Europa, gefördert von der Aktion Mensch.
Projektdokumentation
Mit unseren Erkenntnissen wollen wir dazu beitragen, Barrierefreiheit und Inklusion nach Inkrafttreten der UN-Behindertenrechtskonvention 2009 im Kulturbereich voranzubringen und die kulturelle Teilhabe von Menschen mit Behinderungen im Museumskontext zu befördern. Unsere Initiative hat bereits zahlreiche Fachkolleg*innen animiert, neue Wege in der Ausstellungsgestaltung und in der Kunstvermittlung zu gehen und sich durch inklusive Angebote einem breiten, diversen Publikum zu öffnen. Wir wünschen uns, dass dieser Prozess durch die Dokumentation weiter befördert wird.
Weitere Bildungsprojekte
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Im Programm "Standortwechsel" laden die Berlinische Galerie und Jugend im Museum eine*n Künstler*in oder ein Kollektiv ein, die schon länger engagiert mit Gruppen Kunst machen, einmal wöchentlich im Museum zu residieren.
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Zwei Wochen lang lud eine partizipative Station im Ausstellungsraum zur Reflexion über Selbst- und Fremdwahrnehmung ein.