Da wäre zum Beispiel Shuang Lis fiktionalisierte Darstellung der Beziehung einer französischen Mutter zu einem jungen chinesischen Signalwesten-Fabrikarbeiter, der an der Produktion eines allgegenwärtigen Symbols der Industrie beteiligt ist, während Agnieszka Polska mit ihrer poetischen Collage unsere Auffassung von Alltag hinterfragt, inspiriert durch ein 1990 von der Raumsonde Galileo aus durchgeführtem Experiment, die zur Untersuchung des Jupiter ins All geschickt worden war. Alice Bucknell verbindet in ihren 3D-animierten Arbeiten Worldbuilding, Künstliche Intelligenz und spekulative Fiktion, um ihre Kritik an aktuellen architektonischen Entwürfen zur Kolonisierung des Mars zu formulieren. Oder Josèfa Ntjam, die mit Personaeine ganz andere Form der Raumforschung unternimmt: eine fiktive Figur, die eingenommen ist von den Erinnerungen ihrer Ahnen an den Kampf um Kameruns Unabhängigkeit, steht im Zentrum dieses Films, der die sich gegenseitig bedingenden Verknüpfungen von Zeitlich- und Geschichtlichkeit, hybriden Körpern und Geografien untersucht.
Zwischen Weltraum-Experimenten auf der Suche nach der Existenz von Leben und kosmischen Rekonfigurationen unserer Geschichte durch das Wiederaufleben bislang unterdrückter Stimmen und Erzählungen, entschieden sich die Kurator*innen von Creamcake dazu, lieber in diesen vier menschlichen Gehirnen nach den “ultimativen” Antworten zu suchen, statt bei ihren maschinenähnlichen Pendants. Wenn der Erzähler aus PADG also fragt: “Kann ein bloßer Computer die Probleme des Lebens, des Universums und von allem lösen?”, also “of Life, the Universe, and Everything” – so lautet die Antwort vermutlich, hoffentlich, “nein.”