Interaktiver Lageplan
1. Zuzanna Czebatul
*1986
Within Meadows And Rolling Hills, 2016
Psy Away, 2019
Ein zentrales Motiv im bildhauerischen Werk von Zuzanna Czebatul ist die Architektur. Die Künstlerin erforscht sie als Formensprache und Symbol von Macht im öffentlichen Raum. Ihre Objekte schaffen Distanz und gewähren gleichzeitig Nähe. So kommentieren die hier ausgestellten Tore Zugänglichkeiten und Barrieren. Sie sind Verweise auf eine abgesperrte, durch Regeln und Grenzen definierte Stadt. Zugleich erlauben die Tore aber auch, sie einfach zu umgehen.
2. Lucas Odahara
*1989, Brazil
Os Desorientes da Pantera (The Disorients of the Panther), 2021
Lucas Odaharas acht Meter langer Laufsteg (Catwalk) aus bemalten Keramikfliesen verbindet den Parkplatz mit dem Bürgersteig. Die Kacheln zeigen verschiedene Darstellungen von Geschlecht und Sexualität. Inspiration war der „Baile Pantera Gay“ (Schwuler Panther Ball) - eine Serie von Veranstaltungen, die zwischen 1986 und 1989 im Nordwesten Brasiliens (Rio Branco) stattfanden. Jagdszenen aus historischen Gemälden und Zeitungsdokumentation thematisieren darüber hinaus gewaltsame Verdrängung, Ausbeutung der Natur sowie gängige Vorstellungen des „Exotischen“.
3. Marinella Senatore
*1977, Italy
Bodies in Alliance, 2021
Marinella Senatores künstlerische und aktivistische Arbeitsweise drückt sich in interaktiven und performativen Werken aus. Sie schaffen soziale Räume und beteiligen Besucher*innen. Für „Park Platz“ entwickelte sie eine Arbeit aus der Serie „Luminaria“: eine temporäre Lichtinstallation, die von Straßenfesten in Apulien, Italien, bekannt ist. Das imposante Tor ist mit Judith Butlers Zitat „Bodies in Alliance“ versehen, das die Bedeutung von Versammlungen und die wichtige Rolle des Körpers im politischen und revolutionären Handeln hervorhebt: Alle sind willkommen.
4. Przemek Pyszczek
*1985, Poland
Not My Circus, Not My Monkeys 2021
Kunstwerke und Gebrauchsgegenstände vereinen sich in den hier präsentierten Arbeiten von Przemek Pyszczek. Bänke, Stühle und Hocker sind wichtige Elemente des öffentlichen Lebens. Pyszczeks Möbel aus Metall und Holz sind inspiriert von Strukturen im öffentlichen Raum und gesellschaftlichen Vorstellungen im postkommunistischen Polen: von Plattenbauten, Zäunen und Spielplätzen aus der sozialistischen Massenproduktion, aber auch von Fassadendekorationen, Farben, Ornamenten oder grafischen Strukturen.
5. Daniel Lie
*1988, Brazil/Indonesia
Sopro (Sigh), 2021
Daniel Lies Werke haben ein Eigenleben: Natürliche, nicht-industrielle Materialien, Pflanzen und Pilze werden sorgfältig in organischen Kompositionen zusammengebracht. Sie zelebrieren Rohstoffe, die sich selbst zersetzen, untersuchen die Erneuerung von Ökosystemen und die biologischen Zyklen von Fäulnis. Die ortsspezifischen Installationen erzählen von Prozessen, in denen Zeit und die Verwandlung von naturbelassenen Stoffen die Hauptakteure sind.
6. c/o now
2021
c/o now hat für „Park Platz“ einen Pavillon aus vorgefertigten Teilen von Verschattungshallen des Agrar- und Gartenbaus entworfen. Für einen flexiblen Auf-, Ab- und Umbau wurden Materialien verwendet, die mobil und erweiterbar sind. Die temporäre Architektur ist über die Sommermonate hinweg ein urbaner Treffpunkt und Schauplatz für Kunst und Interaktion. Das Berliner Architekturbüro c/o now orientiert sich an kollektiven Praktiken. Zum Team gehören Andrijana Ivanda, Duy An Tran, Tobias Hönig, Markus Rampl und Paul Reinhardt.
7. Liz Rosenfeld
*1979, USA/Germany
in which things are heaped together without any attempt at order or tidiness, 2021
Liz Rosenfelds Beitrag beschäftigt sich mit dem Thema des Cruisings. Cruising bezeichnet die Suche nach anonymem öffentlichem Sex und ist eine Praxis, die sich aus einer vorwiegend cis-männlichen homosexuellen Geschichte entwickelt hat. Neben einer skulpturalen „Glory-Hole“-Intervention auf dem Parkplatz lädt Rosenfeld ein zu drei abendlichen Gesprächen und performativen Veranstaltungen zum öffentlichen Raum als Ort des Begehrens.
8. Raul Walch
*1980, Germany
The Three Trees, 2021
Aktuelle urbane Debatten und Partizipation vereinen sich in der künstlerischen Praxis von Raul Walch. Er schafft ephemere Arbeiten, welche die Möglichkeiten des öffentlichen Raums ausloten. Gleichzeitig verhandelt er neue Strategien für dessen Weiterentwicklung. Für „Park Platz“ ersetzt der Künstler die drei Fahnen der Berlinischen Galerie vor dem Museum durch bemalte Stoffbahnen. Während des Sommers entwickelt er zudem eine Arbeit mit der Nachbarschaft und ist Teil der Workshop-Reihe „Sonntags im Park“.