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Ganz nah dran:
Paul Citroen

Umbo (1902 – 1980)

Fotografie von Umbo (Otto Maximilian Umbehr), Silbergelatinepapier, 21,1 x 16,2 cm
© Phyllis Umbehr/Galerie Kicken Berlin/VG Bild-Kunst, Bonn 2019

Diese Schwarz-Weiß-Fotografie zeigt das Gesicht des Künstlers Paul Citroen. Ohren, Haare und Kinn sind in der Großaufnahme abgeschnitten. Deutlich erkennbar sind die Hautporen auf Nase und Wange sowie die Falten auf der Stirn. Die dunklen Augen schauen direkt in die Kamera. In den Pupillen reflektieren kleine Lichtpunkte.

Extrem nah hat der Fotograf sein Modell heran gerückt. Das Gesicht füllt das ganze Bild aus. Jede Falte, jede Pore, jede Sommersprosse sind deutlich zu erkennen. Die dunklen Augen fixieren die Betrachter*innen. Lichtreflexe auf den Pupillen bilden die hellsten Stellen der Schwarz-Weiß-Aufnahme, die den Künstler Paul Citroen zeigt.

Schöpfer des intimen Porträts ist Umbo, mit bürgerlichem Namen Otto Maximilian Umbehr (1902 – 1980). Die beiden Künstler lernten sich als Studierende am Bauhaus kennen. Aber erst nach seiner Studienzeit fand Umbo in Berlin zur Fotografie. Die erste Kamera schenkte ihm sein Freund Citroen, der ebenfalls fotografierte.

Bald zählte Umbo zu den innovativsten Fotograf*innen der Weimarer Republik. Nicht nur aus seinen Porträtaufnahmen spricht eine unbändige Lust am Experiment. Auch in seinen fotojournalistischen Arbeiten reizte er die gestalterischen und technischen Möglichkeiten des Mediums aus – immer auf der Suche nach neuen Seherfahrungen.


Ohne Titel (Porträt Paul Citroen)
1926
Silbergelatinepapier
21,1 x 16,2 cm
Erworben aus Mitteln des Senators für Kulturelle Angelegenheiten Berlin, 1981

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