Rückblick

Provenienzen

Kunstwerke wandern

„Die Kunstwerke wandern. Das war und ist ihr Schicksal, und niemals wird es sich ändern.“ Mit dieser grundlegenden Feststellung führte schon 1925 der Berliner Kunstkritiker Adolph Donath (1876 – 1937) in eine Beschreibung der Provenienzforschung ein.

Madeline Winkler-Betzendahl, Ferdinand Möller mit dem Gemälde "Schulhaus" von Paul Klee, Oktober 1949, Schenkung Ferdinand-Möller-Stiftung, Berlin, 2013

Madeline Winkler-Betzendahl, Ferdinand Möller mit dem Gemälde "Schulhaus" von Paul Klee, Oktober 1949, Schenkung Ferdinand-Möller-Stiftung, Berlin, 2013

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Die Dimensionen dieses Forschungsfeldes bleiben Museumsbesucher*innen in der Regel verborgen. Heute dient es vorrangig dazu, NS-verfolgungsbedingt entzogenes Kulturgut aufzuspüren. In Museen der Klassischen Moderne sind das Gemälde, Skulpturen oder Zeichnungen die jüdischen Verfolgten des Nationalsozialismus geraubt oder abgepresst worden sind. 

In Ausstellungen bietet sich nur selten Raum, die oft verschlungenen Pfade nachzuzeichnen, die einzelne Werke genommen haben. Wie facettenreich ihre Herkunftsgeschichten sein können, beschreibt die Ausstellung „Provenienzen. Kunstwerke wandern“ exemplarisch an einem 1912 entstandenen Selbstbildnis von Max Liebermann (1847 – 1935). Zugleich werden in einer Salonhängung selten oder noch nie gezeigte Werke aus der Sammlung der Berlinischen Galerie präsentiert.

Die Auswahl führt an die aktuell laufende Erforschung der Provenienz der Bestände heran. Über digitale Medien werden Recherchestände vermittelt, aber auch noch bestehende Wissenslücken dokumentiert. Es wird deutlich: Jedes Werk ist gewandert, und das Wissen um diese Wege erweitert den Blick auf die Kunst.

Künstler*innen (Auswahl): Ima Breusing (1886 – 1968), Lovis Corinth (1858 – 1925), Jacoba van Heemskerck (1876 – 1923), Ludwig von Hofmann (1861 – 1945), Martel Schwichtenberg (1896 – 1945), Felix Nussbaum (1904 – 1944)

Seit 2006 ist die Ermittlung von NS-verfolgungsbedingt entzogenem Kulturgut ein Arbeitsfeld der Berlinischen Galerie. Ab 2011 wurde es mit Mitteln des Landes Berlin möglich, kontinuierlich zu recherchieren. 2018 wurde die Provenienzforschung mit einer festen Wissenschaftler*innen-Stelle dauerhaft in die Museumsarbeit eingebunden.

Ausstellungsansicht der Ausstellung „Provenienzen. Kunstwerke wandern“

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Digitale Medienstation zur Ausstellung „Provenienzen. Kunstwerke wandern“

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Virtueller Rundgang

Podcast zur Ausstellung

Die Ausstellung wird unterstützt durch die Ernst von Siemens Kunststiftung.