Manisches Welttheater:
„Cowwidinok“

John Bock (*1965)

Filmausschnitt von einer Installation von John Bock, Projektion des Videos "Cowwidinok", 82:30 min
© John Bock

Dieser Videostill zeigt vier kostümierte Personen. Von links nach rechts: ein Mann in barocker Erscheinung mit weißer Lockenperücke und gespitzten Lippen; eine Person mit dunkler Strumpfmaske über dem Gesicht; eine Frau in einem rosa Kleid mit erhobenem Zeigefinger, eine Person mit hellblauer Plüschtiermaske.

Bildhauer, Zeichner, Aktionskünstler, Autor, Filmemacher – John Bock verbindet in seinen Installationen und Ausstellungen viele verschiedene Ausdrucksformen zu einem manischen Welttheater. Die Arbeit „Cowwidinok“ besteht aus mehreren Teilen: einer geschlossenen Metallvitrine mit neun Miniaturbühnen und einem Guckloch an einer Längsseite sowie zwei Videoprojektionen. In der Vitrine kreist eine Livekamera und nimmt die winzigen Sets und Figuren auf. Sie wirken wie eine Ausstellung von Bock im kleinen Format. Das Gefilmte wird live über einen der beiden Beamer in den Ausstellungsraum übertragen und ermöglicht so Einblicke in das Innere des Kastens. Die andere Projektion zeigt überlebensgroß Bocks Spielfilm „Cowwidinok“, ein opulent-barockes Gesamtkunstwerk. Der Künstler realisierte den Film mit Schauspieler*innen in der Bundeskunsthalle Bonn während seiner Ausstellung „Im Modder der Summenmutation“ (2013/14). Die Räume geben das Set vor: Möbel durchstoßen Wände und verbinden Räume zu organischen Systemen. Requisiten und Kostüme der Schauspieler entwickeln ein Eigenleben und werden neben den Figuren zu Akteuren.

COWWIDINOK
2015
Installation aus 9 Miniaturbühnen in einem geschlossenen Metallkasten mit einem Blickloch, Live-Projektion von einer beweglichen Kamera aus dem Inneren des Kastens, Projektion das Videos "Cowwidinok", 82:30 min
164 x 65 x 40 cm, Projektion variabel
Gefördert aus Mitteln des Landes Berlin - Senatskanzlei - Kulturelle Angelegenheiten, 2016

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