Sonnige Aussichten
für die DDR:
Die Fotocollagen
von Dieter Urbach

Dieter Urbach (*1937)

Collage von Dieter Urbach, Silbergelatinepapier, Fotomontage auf Karton, 59,6 x 113 cm
© Berlinische Galerie

Fotomontage in Schwarzweiß von einer Stadtansicht in Ost-Berlin. Eine mehrspurige Straße mit modernen Straßenlaternen, links eine klassizistische Fassade, davor flanieren sommerlich gekleidete Passant*innen. Im Hintergrund: der Palast der Republik, am rechten Bildrand ein modernes Hochhaus.

Gut gelaunte Menschen flanieren über die Straßen und Plätze Ost-Berlins, schicke Autos fahren auf den Straßen. Die Collagen von Dieter Urbach (*1935) verströmen ein heiteres, geradezu weltläufiges Flair. Diese Atmosphäre war Mittel zum Zweck, denn die Blätter sollten vor allem eins: überzeugen. Entstanden im Auftrag führender Architekt*innen der ehemaligen DDR zeigen die Collagen die Wunschvorstellung von einem unbeschwerten Alltag, vor allem setzen sie aber neueste Architekturentwürfe wie den Palast der Republik  in Szene. Dieses Gebäude war nur eines von vielen Sondervorhaben für den Ausbau Berlins zur Hauptstadt der DDR. Zunächst entstanden Urbachs lebensnahe Darstellungen für die Präsentation vor Regierungsvertreter*innen. Doch bald wurden seine Collagen auch durch die staatlichen Bildagenturen verbreitet. Auf großen Bildtafeln waren sie beispielsweise in öffentlichen Bauausstellungen zu sehen oder in Tageszeitungen und Fachzeitschriften abgebildet.

Palast der Republik, Zeughaus, Blick von Unter den Linden
1937
Collage
Silbergelatinepapier, Fotomontage auf Karton
59,6 x 113 cm
Erworben aus Haushaltsmitteln der Berlinischen Galerie, Berlin

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