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Zerstörte Stadt:
Fritz Tiedemanns
Aufnahme
vom Pariser Platz

Fritz Tiedemann (1915 – 2001)

Fotografie von Fritz Tiedemann, Silbergelatinepapier auf Papier, 18,5 x 24,6 cm
© Fotolabor viertel acht/Arwed Messmer

Am unteren Rand eines beigen Archivumschlags sind zwei Schwarz-Weiß-Fotografien nebeneinander geklebt. Das linke ist etwas heller. Sie ergeben ein menschenleeres Panorama des durch den Zweiten Weltkrieg zerstörten Pariser Platzes in Berlin. Links im Anschnitt: zwei stark beschädigte Gebäudeteile, rechts das Brandenburger Tor ohne Quadriga.

Als der Fotograf Fritz Tiedemann (1915 – 2001) mit seiner Bestandsaufnahme von Architektur und Städtebau in Berlin begann, waren die Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs noch allgegenwärtig. Der Magistrat von Ostberlin, Hauptstadt der 1949 gegründeten DDR, beauftragte den gelernten Vermessungstechniker mit der umfangreichen Dokumentation. Viele der bis 1953 entstandenen Fotografien sind als zusammenhängende Bildreihen konzipiert, die ein Panorama bilden. Mit Hilfe von Kameraschwenks fing Tiedemann die Leere und Weite der zerbombten Stadt ein. Diese Aufnahme vom Pariser Platz, die im April 1951 entstand, zeigt links die Ruinen des ausgebrannten Hotels Adlon und anderer Gebäude, im Hintergrund das eingerüstete Brandenburger Tor.

Tiedemanns zahlreiche Aufnahmen wurden als Kontaktkopien auf Archivumschläge geklebt. Sie bildeten den frühen Grundbestand eines Fotoarchivs, das von der Ostberliner Magistratsverwaltung bis 1990 fortgeführt wurde. Seit 1992 wird dieses Archiv  in der Architektursammlung der Berlinischen Galerie aufbewahrt.

Pariser Platz (Südseite)
21. April 1951
Archivumschlag mit Kontaktkopien der Originalnegative
Silbergelatinepapier auf Papier, 18,5 x 24,6 cm
Übernahme aus Beständen der Magistratsverwaltung für Stadtentwicklung, Wohnen und Verkehr Berlin [Ost] über die Senatsverwaltung für Bau- und Wohnungswesen Berlin, 1991

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