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Liegendes Hochhaus:
Die Autobahnüberbauung
Schlangenbader Straße

Georg Heinrichs (*1926)

Zeichnung von Georg Heinrichs, Faserstift über Silbergelatine auf Celluloseacetat, 49,5 x 99,5 cm
© Berlinische Galerie

Die Entwurfszeichnung zeigt links im Bild einen langgestreckten, massiv wirkenden Gebäudekomplex mit vier Aufgängen. Die unteren Etagen sind durch stufenförmig angelegte Terrassen erweitert. Weitere, niedrigere Gebäude rechts und im Hintergrund umschließen einen vertieften, begrünten Innenhof.

Wohnen über der Autobahn? Im beengten West-Berlin war das eine plausible Idee. Wohnraum wurde dringend benötigt, und ausdehnen konnte sich die von der Mauer umschlossene Stadt nicht. 1971 entwarf Georg Heinrichs (*1926) gemeinsam mit Klaus Detlev Krebs (*1945) unter der Regie der Wohnungsbaugesellschaft DEGEWO die Autobahnüberbauung Schlangenbader Straße als „liegendes Hochhaus“. Mehr als 1000 Wohnungen und 10.000 Quadratmeter Gewerbefläche entstanden in dem 600 Meter langen Gebäude, das über der neu angelegten A 104 (heute A 100) errichtet wurde. Hinzu kamen weitere Wohngebäude, die sich seitlich rund um begrünte Innenhöfe gruppieren. Damals handelte es sich um einen vollkommen neuen Bautyp, für den es noch keinerlei realisierte Vorbilder gab. Die Anlage ist in Deutschland einzigartig geblieben und steht seit 2018 unter Denkmalschutz.

Insgesamt vier Entwurfszeichnungen dieses visionären Projektes befinden sich in unserer Architektursammlung. Sie zeigen die Außenansicht des Gebäudekomplexes von der Autobahn und den Innenhöfen aus gesehen.

Autobahnüberbauung Schlangenbader Straße, Außenansicht Terrasse und Innenhof, Perspektive
1976 – 1982
Zeichnung
Faserstift über Silbergelatine auf Celluloseacetat
49,5 x 99,5 cm
Schenkung Georg Heinrichs

 

 

 

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