Gürteltier in der City West:
Das Ludwig-Erhard-Haus

Nicholas Grimshaw (*1939) and Partners

Architekturmodell von Nicholas Grimshaw and Partners, Pappe, Papier, Kappaplatte, 20 x 60 x 30 cm
© Nicholas Grimshaw and Partners

Ein aus weiß beschichteten Platten gefertigtes Modell eines mehrstöckigen, lang gestreckten Gebäudes. Das sichtbare Tragwerk der beiden Gebäudeteile besteht aus zehn weiten Bögen die wie Rippenbögen parallel zueinander angeordnet sind. Der linke Gebäudeteil ist breiter und höher. Neben dem Gebäude steht zusätzlich ein gläserner Turm.

Das Ludwig-Erhard-Haus, Sitz der Berliner Industrie- und Handelskammer, wird von den Berliner*innen auch liebevoll als „Gürteltier“ bezeichnet. 15 mächtige Bögen bilden einen gerippten Baukörper, der mit seiner grauen Stahlhaut dem kleinen Bewohner Südamerikas verdächtig ähnlich sieht. Auf Wunsch der Stadt wurde dem Gebäude zur Fasanenstraße hin allerdings eine gerade Außenwand vorgesetzt. Der ursprüngliche Entwurf des Architekturbüros Nicholas Grimshaw and Partners verstieß nämlich gegen die Auflagen zur Einhaltung der Blockkanten und der Traufhöhen.

Die Berlinische Galerie bewahrt insgesamt fünf Arbeitsmodelle, die die nicht verwirklichten Ideen von Nicholas Grimshaw (*1939) zeigen. Dieses weiße, fein gearbeitete Modell zeigt ein doppelt geschwungenes Gebäude. Das sichtbare Tragwerk besteht aus parallelen, weiten Bögen. Sie ermöglichen Ausstellungshallen und Bürogeschosse, die vollkommen ohne Stützen auskommen.

Ludwig-Erhard-Haus
1991 – 1997
Erweiterungsbau Industrie- und Handelskammer Berlin
Arbeitsmodell
Pappe, Papier, Kappaplatte
20 x 60 x 30 cm
Schenkung des Architekten, 2001

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